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Paarung und Nachwuchs

 

Da man über die Paarung der verschiedenen Skorpionen im Allgemeinen nicht viel in den im Handel angebotenen Büchern findet, wollte ich dieses äußerst interessante verhalten der verschiedenen Skorpione hier auf meiner Internet Seite veröffentlichen.

 

Die Paarung eines Skorpions ist ein äußerst interessantes Schauspiel der Natur. Zur erfolgreichen Paarung von Skorpionen sind ein Paar Dinge zu beachten. Skorpione Pflanzen sich in ihrer Natur meist nur fort, wenn Jahreszeitliche Klima Veränderungen ihre Paarungsbereitschaft anregt. Dazu gehören Temperaturabsenkungen während der Wintermonate. Bei Tropisch lebenden Arten auch eine Erhöhung der Luftfeuchtigkeit, da in der Natur zu dieser Zeit die Regenzeit beginnt.

 

Wenn ein Skorpionmännchen adult und paarungsbereit ist legt es in der Natur in nur einer Nacht bis zu einem Kilometer Strecke zurück, um den Bau eines Weibchens zu suchen. Meist ist dies aber nicht nötig da Skorpione meist eine höhere Populationsdichte haben, so dass sie meist nur Strecken über wenige Meter zurück legen müssen um eine Artgenossin zu finden. Männliche Skorpione werden nach wenigen Wochen nach ihrer Aduldhäutung unruhig, und laufen nachts ständig in ihrem Terrarium auf der suche nach einer geeigneten Partnerin umher. Ist ein geschlechtsreifes und paarungswilliges Weibchen in der nähe, so wird das Männchen durch Sexualduftstoffe auf diese aufmerksam, und durch eine Duftspur des Weibchens geradewegs in ihren Unterschlupf gelockt. Hat das Männchen den Unterschlupf des Weibchens erreicht, entscheiden meist die ersten Sekunden über leben und Tot des Männchens. Hier wird das Männchen aber meist nicht wie bei den Vogelspinnen vom Weibchen als Beute angesehen und verspeist, sondern meist nur getötet. Ist das Weibchen jedoch paarungswillig, so beginnt das Männchen unverzüglich mit der Balz und dem so genannten Paarungstanz. Hierbei hält es das Weibchen mit seinen Pedipalpen ( Scheren ) an dessen Pedipalpen fest, und führt tanzartige Bewegungen mit ihr durch (Sihe Videogallerie). Dabei laufen die Skorpione “ Hand in Hand ’’ vorwärts, rückwärts, nach rechts und nach links, bis das Männchen einen geeigneten Platz gefunden hat, um seine Spermatophoren an einen geeigneten Untergrund anzuheften.

 

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Ist dies geschehen, so zieht das Männchen das Weibchen über diese Spermatophore. Die Spermatophoe beinhaltet das Sperma des Männchens. Wenn das Weibchen in die Nähe der Spermatophore kommt, so öffnet es ihre Geschlechtsöffnung und kann so dass dann freigesetzte Sperma in ihre Ovarien aufnehmen. Das Sperma wird durch einen Hebelmechanismus der durch das überstreichen des Weibchens verursacht wird freigesetzt. Bei dem Paarungstanz kann es öfter vorkommen dass sich die Geschlechtspartner in den Rücken oder den Bauch stechen (vor allem Androctonus Arten). Dies geschieht nicht aus Tötungsabsicht sondern soll den Partner Sexuell stimulieren. Ist die Paarung erfolgt, so trennen sich beide Geschlechter in der Regel wieder recht schnell von einander, und das Männchen sucht sein heil meist in der Flucht.

 

Nach einer Tragzeit von ca. 3 - 8 Monaten z.B. die meisten Buthiden bis hin zu 2 – 3 Jahren z.B. Pantinus imperator “ Kaiserskorpion ’’ (aber meist nur im Ausnahmefall, wenn die Klimabedingungen und z.B. das Futterangebot nicht geeignet sind um Jungtiere in die Welt zu setzen), kommen dann je nach Art mehr oder weniger schon fertig entwickelte Jungtiere zur Welt, die dann sofort nach der Geburt auf den Rücken der Mutter klettern die Ihre Jungen gegen vermeidliche Feinde verteidigt. Die Jungtiere sind bis dahin noch nicht fähig selber Nahrung zu erwerben und zu fressen. Die Jungtiere bleiben bis kurz nach der ersten Häutung ins 2. Instar oder auch 1. Fresshaut auf dem Rücken der Mutter. Sie verlassen den schützenden Rücken der Mutter meist ca. 4 – 5 Tage nach der Häutung ins Instar 2. Bei sehr Sozialen Skorpionen und ausreichend Platz und Futter Angebot können diese im Terrarium der Ausgewachsenen Artgenossen verweilen, ohne dass man höhere Verluste erleidet. Bei Arten die nicht so Sozial oder sogar sehr Kannibalistisch sind müssen die Jungtiere ab dann separat in kleinst- Behältnisse aufgezogen werden.

 

Dazu nimmt man am besten das Weibchen dass man schon einige Tage vor der Geburt einzeln gesetzt hat aus dem Terrarium und setzt es noch separat in ein schon vorher eingerichtetes Terrarium. Hierbei muss darauf geachtet werden dass das Weibchen durch den Stress nicht anfängt ihre eigenen Jungen zu fressen. Da sich meist auch schon die Jungtiere gegenseitig auffressen würden, sollten diese wie vorher schon erwähnt ab jetzt einzeln in kleinst- Behältnisse aufgezogen werden. Jungtiere werden 2- bis 3-mal die Woche mit entsprechend großen Futtertieren gefüttert bei giftigeren Arten kann das Futter schon etwas größer sein als sie selbst. Vor allem Hottentotta Arten töten schon verhältnismäßig sehr große Futtertiere. Die Jungtiere sind meist äußerst verfressen, was auch gut ist, da sie dadurch schneller wachsen, da ihr Stoffwechsel auf Grund dessen schneller angeregt wird. 

 

 

Gruppentiere

 

Die Paarung vieler Skorpione ist eigentlich überhaupt nicht so schwer wie man immer denkt. Bei Arten die man in sozialen Gruppen von mindestens 2 – 3 Tiere (natürlich unterschiedliche Geschlechter wie z.B. Centruroides, Lychas oder Pantinus) pflegen kann brauch man als Halter eigentlich nicht mehr viel tun. Hier regelt die Natur selbst den Nachwuchs der Skorpione. Was man bei diesen Arten wie auch bei allen anderen Arten dennoch berücksichtigen sollte ist, dass den Tieren verschiedene Temperatur Bereiche zur Verfügung stehen, ausreichend gefüttert wird und ein geeigneter platz (z.B. in Form eines Seines oder eines Korkstückes) angeboten wird wo das Männchen seine Spermatophore anheften kann um das Weibchen darüber zu ziehen. 

 

 

Einzelgänger

 

Bei Arten die man außerhalb der Paarungszeit einzeln halten sollte/ muss ist dies schon etwas schwieriger. Man muss absolut sicher sein, dass beide Geschlechtspartner paarungsbereit sind. Um dies zumindest beim Männchen testen zu können entnimmt man etwas Substrat aus dem Terrarium des Weibchens und gibt dies in das des Männchens. Fängt dies darauf hin bald an unerschöpflich im Terrarium umher zu laufen, kann man davon ausgehen, dass zumindest dies Paarungsbereit ist. Bei dem Weibchen kann man dies nicht so einfach testen, und man muss oft auf “ gut Glück ’’ die Paarung versuchen.

 

Reagiert das Weibchen aber schon beim einsetzen des Partners äußerst aggressiv so sollte man das Männchen besser wieder aus dem Behältnis des Weibchens entnehmen, und zu einem späteren Zeitpunkt erneut versuchen. Schlägt dies öfter fehl, sollte man noch einmal überprüfen, ob es wirklich zwei verschiedene Geschlechter sind. Ist dies 100% sicher und es geling dennoch nicht, so muss man die zukünftigen Partner versuchen an einander zu gewöhnen. Hierzu nimmt man ein Terrarium/ Aquarium das man durch ein feinmaschiges Gitter trennen kann. Man sollte aber darauf achten, dass dieses Gitter bis zum Boden reicht, so dass dies nicht untergraben werden kann. Danach wird das Männchen auf die eine und das Weibchen auf die andere Seite des Gitters ins Terrarium/ Aquarium gesetzt. So können sie sich durch Gerüche und Bewegungen usw. oftmals an einander gewöhnen. Reagieren sie beim Aufeinanderstoßen am Gitter nicht mehr aggressiv auf einander, so kann man versuchen das Gitter vorsichtig zu entfernen. Man sollte hierbei sehr vorsichtig sein um nicht ein oder gar beide Tiere zu Stressen denn diese können dann wieder aggressiv auf einander reagieren. Manche Tiere kann man einfach nicht an einander gewöhnen, so muss man sich um einen anderen Geschlechtspartner bemühen. Und dasselbe Schema von Anfang an erneut versuchen. Irgendwann klappt es dann sicherlich mit der erfolgreichen Nachzucht.  

 

 

Phathenogenese

 

Dann gibt es noch Skorpione die obligat parthenognetisch sind. Dies bedeutet, dass es nur ein Geschlecht dieser Art gibt, oder sich Weibliche Tiere ohne Männliche Artgenossen selbs fortpflanzen können. Hierzu zählt z.B. Tityus serrulatus, Tityus stigmurus, Hottentotta hottentotta, Hottentotta caboverdensis und noch mehr Skorpione. Diese Arten zu züchten stellt in der Regel keine großen Schwierigkeiten da, wenn man folgende dinge beachtet.

Diese Tiere brauchen um sich erfolgreich fortpflanzen zu können einen deutlichen Jahreszeitlichen Klimawechsel. Dies heißt, dass man sie überwintern muss. Dazu müssen die Temperaturen über etwa 3 Monate um ca. 8 - 10 C° heruntergefahren werden, und es muss eine Regenzeit simuliert werden. Das bedeutet, dass man die Luftfeuchtigkeit noch etwas erhöhen muss. Ist dies über diese ca. 3 Monate erfolgreich geschehen, so kann man die Temperatur wieder auf die gewohnten normalwerte hochfahren, es sollten dem Tier dann aber auch wärmere Plätze zur Verfügung stehen als sonnst. Die Luftfeuchtigkeit kann man nun auch wieder normalisieren. Nach etwa 2 Monaten kann man dann meist erkennen, dass das Tier (was demnach immer ein Weibchen ist) trächtig ist. Nach weiteren 2 Monaten kann man sich dann meist auf einen Nachwuchs von ca. 20 Jungtieren freuen die demnach alle Schwestern sind.
Man sollte auch sie nach der Häutung ins Instar 2 einzeln in kleinen Behältnissen aufziehen, Da sie sonnst sehr wahrscheinlich von der Mutter verspeist werden.

 

 

 

 

 

Ich hoffe ich konnte mit diesem Bericht vielleicht dem einen oder anderen Skorpionhalter bei seiner Skorpionzucht etwas weiterhelfen. Bei weiteren fragen oder Korrekturvorschlägen bitte eine E- Mail an mich ich werde so fern ich kann gerne weiterhelfen.

 

Wenn die Paarung erfolgreich war, kann man sich je nach Art vielleicht schon bald auf Nachwuchs freuen. Diesen kann man natürlich auf Grund der geringen Größe noch nicht in einem Terrarium halten, da man ihn dort sehr wahrscheinlich nicht wieder finden würde. Dazu setze ich meine Skorplinge immer in eine Heimchendose, oder später in eine größere Kunststoffdose. Hier lassen sie sich sehr gut aufziehen, und nehmen auch nicht so viel platz in Anspruch.

 

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Jungtiere auf dem Rücken der Mütter

 

 
 

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